Allgemein

Bald geht`s los!

… aber erst einmal ist Pleiten, Pech und Pannen angesagt…

Ich beginne mal ganz von vorn: Die Idee, mit einem VW Bus durch Europa zu touren, spukte uns schon seit längerem im Kopf herum. Die Entscheidung, das Ganze dann auch tatsächlich in Angriff zu nehmen, fiel so etwa Anfang 2016. Voraussetzung war, dass Kolja die vorgezogene Zimmerer-Gesellenprüfung im März 2016 besteht. Und juhu, er hat es geschafft! So stand unserer konkreteren Planung nichts mehr im Wege. Als Erstes mussten wir uns nun auf die Suche nach einem VW Bus machen. Da Kolja über einsneunzig groß ist und nicht ständig gebückt im Bus stehen will, kam für uns nur ein VW Bus mit festem Hochdach in Frage, der somit auch gleichzeitig mehr Stauraum bietet. Nach langer Suche wurden wir endlich im August 2016 fündig: Ein weißer VW Bus, Baujahr 1992, mit Hochdach und frischem TÜV. Einige Reparaturen und Erneuerungen (z. B. Allwetter-Reifen und Bremsen) wurden bereits von der Vorbesitzerin durchgeführt. Das einzig Negative, was uns auffiel, waren die Roststellen, die man aber problemlos selbst behandeln kann. Alles in allem stand der Bulli somit gut da. Also: gekauft! Doch um vor der großen Europatour auf Nummer sicher zu gehen, haben wir ihn vorsichtshalber noch einmal in der Werkstatt eines Bekannten unseres Nachbarn durchchecken lassen. Und was kam dabei heraus? Jede Menge Reparaturen! Einige, die auf alle Fälle nötig sind und andere, die für so eine lange Reise wiederum empfehlenswert wären. Zum Beispiel sollten folgende Teile erneuert werden: Zahnriemen, Dieselfilter, Diesel-Einspritzpumpe, Wasserpumpe, Ölfilter und Ölwechsel, Staubmanschette, zwei Traggelenke, Bremskraftregler. Gesamtpreis: ca. 1000 €. Schock! Aber was soll`s, muss ja gemacht werden. Die Probefahrt des KFZ-Meisters nach all den erledigten Reparaturen verläuft einwandfrei. So können wir den Bulli endlich von der Werkstatt abholen. Doch gleich nach dem Starten dann das: Weißer Rauch kommt aus dem Auspuff. Fazit: Nockenwelle gebrochen, Zylinderkopf kaputt. Ganz große Klasse! Also, wieder aussteigen und den Bulli gleich in der Werkstatt stehenlassen. Zwischendurch fallen noch weitere Mängel auf: Die Hupe funktioniert nicht und die Schiebetür lässt sich schwer rollen. Das lassen wir dann auch noch gleich richten. Puh, am 12.12. darf unser „Willi“ (so nannte unsere Vorbesitzerin den Bulli und so nennen wir ihn weiter) schließlich die Werkstatt verlassen und wird in den kommenden Winter entlassen. Da es sich bei Willi um ein Dieselfahrzeug handelt, wäre es angebracht gewesen, ihn den Winter über in eine Halle oder Garage zu stellen. Doch leider finden wir auf die Schnelle in der Umgebung keinen geeigneten Platz und lassen ihn daher einfach vor unserer Wohnung stehen. Kurz darauf taucht folgendes Problem auf: Nach einer verregneten Nacht springt Willi nicht an. Wir schlussfolgern: Die Batterie hat sich entleert, da sie aufgrund einer fehlenden Batterieabdeckung zu nass geworden ist. Aber kein Problem, unser Vermieter ein Batterieaufladegerät… Nachdem wir die ersten frostigen Tage hatten und die Batterie sich wieder entleert hat, kümmern wir uns schließlich um eine Batterieabdeckung. Doch ist die Batterieabdeckung auch wirklich die Lösung? Dazu später mehr…

Der Umzug:

Unsere Zeit hier im bayerischen Landkreis „Donau-Ries“ ist nun vorbei. Der Januar neigt sich langsam dem Ende zu und wir packen fleißig unseren Kram zusammen, denn zum 31.01. haben wir unsere Wohnung gekündigt. Seit Anfang Januar schneit es immer wieder reichlich und die Temperaturen bleiben teilweise weit unter 0 Grad. In dieser Zeit der Ruhe und Einkehr fällt es uns doch relativ schwer unsere gemütliche kleine Wohnung zu verlassen…
Zu Anfang mussten wir uns hier in unserer neuen Heimat Donauwörth erst einfinden und einleben, hatten wir doch so ein paar Sachen zu bemängeln und auszusetzen. Zum Beispiel hätten wir gern näher an den Alpen gewohnt, denn wenn schon Bayern, dann müssen die Berge auch in Sichtweite sein! Hier fanden wir die Umgebung und Landschaft ziemlich langweilig und unspektakulär. Auch an die „bayerische Art“ mussten wir uns erst gewöhnen. Doch nun blicken wir zurück und stellen fest, dass wir Donauwörth & Umgebung doch liebgewonnen haben und wir uns hier mittlerweile zu Hause fühlen. Auch wissen wir hier mittlerweile so einiges zu schätzen – unseren Bio-Laden, die ländliche Umgebung und unsere nahen Badeseen zum Beispiel. So werden wir Donauwörth mit einer gewissen Wehmut verlassen. Aber wie sagt man so schön? „Man sieht sich ja bekanntlich zweimal im Leben!“

Nun steht aber erst einmal unser Umzug bevor. Unsere Sachen und wenigen Möbel werden wir bei Koljas Mutter im Nordschwarzwald lagern. Dort werden wir auch noch den ganzen Februar verbringen, um noch restliche Dinge zu erledigen und Reparaturen in Eigenregie (z. B. neue Lausprecher-Boxen, Rost entfernen) vorzunehmen.
Gestern (Sonntag, 21.01.17) wollten wir mit unserem Bulli schon den ersten Teil zu Koljas Mutter fahren, aber daraus wurde nichts! Warum? Der Bus sprang nicht an! Und das trotz Batterieabdeckung! Also muss ja ein anderes Problem vorliegen. So haben wir versucht, mit unseren Überbrückungskabeln und dem Auto unserer Vermieter den Bulli zu starten. Doch Fehlanzeige. Auch mit den drei vollaufgeladenen Batterien unseres VW-affinen Nachbars, die wir nacheinander eingebaut haben, sprang unser Willi nicht an! Was nun tun? Schnell findet unser Nachbar die eventuelle Ursache: „Wann habt ihr den Bulli das letzte Mal getankt? Was!?! Vor 3 Monaten? Na, dann ist alles klar! Ihr habt noch Sommerdiesel im Tank und in den Zuleitungen, und dieser friert bei ca. 0 Grad ein! Der Kraftstoff muss erst wieder auftauen! Am besten kann er das in einer Halle!“
Gesagt, getan. Kolja bekommt die Erlaubnis seines Chefs, den Bulli über Nacht in seine Halle zu stellen. Das Abschleppen stellt auch kein Problem dar: Unser Nachbar hat eine Abschleppstange und schleppt uns erfolgreich mit seinem VW Passat bis zur besagten Halle.
Heute morgen dann leider die Niederlage: Über Nacht hatten wir -14 Grad. Da hat die ein paar Grad wärmere Halle auch nichts gebracht. Willi will einfach nicht weg… Wir halten Euch auf dem Laufenden, wie es weitergegangen ist und wann wir hier schließlich weggekommen sind…

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